Dienstag, 26. Februar 2008

Lenau, Nikolaus (eigentlich N. Franz Niembsch Edler von Strehlenau), * 13. 8. 1802 Csatád (Lenauheim, Rumänien), † 22. 8. 1850 Wien, Lyriker und Versepiker. Studierte ab 1819 in Wien Jus, Medizin, Philosophie und Landwirtschaft und war mit F. Grillparzer, F. Raimund, A. Grün, als guter Geiger auch mit J. Strauß Vater und J. Lanner bekannt. 1831 ging er nach Heidelberg, dann nach Stuttgart, wo sein erster Band "Gedichte" (1832) mit den "Schilfliedern" erschien. 1832 ging er nach Amerika, kehrte aber tief enttäuscht nach einem Jahr zurück und lebte abwechselnd in Schwaben und in Österreich. Seine letzten 6 Lebensjahre verbrachte er in einer psychiatrischen Heilstätte. Lenaus Werk ist bestimmt von Weltschmerz und Melancholie; in der Nachfolge Lord Byrons führte er ein ruheloses Leben, mehrere Verlobungen scheiterten. Autobiographische Züge trägt das Drama "Faust" (1835), eine epische Szenenfolge, dessen Held durch Selbstmord endet. In seinen späteren Versepen "Savonarola" (1837), "Johannes Žižka" (1838/42) und "Die Albigenser" (1842) wandte er sich historisch-revolutionären Stoffen zu; Fragment blieb das dramatische Gedicht "Don Juan" (1844). In seiner Naturpoesie fand Lenau zu einer neuartigen, expressiven Sprache. Bedeutend ist auch Lenaus politische Lyrik. "Faust" und "Don Juan" veranlassten F. Liszt, H. Berlioz und R. Strauss zu musikalischen Schöpfungen. Lenaus Amerikareise regte F. Kürnberger zu seinem Roman "Der Amerika-Müde" an. 1964 stiftete das Unterrichtsministerium einen Internationalen N.-Lenau-Preis (seit 1965 "Österreichischer Staatspreis für europäische Literatur").

1 Kommentar:

Die 1978'er hat gesagt…
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